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holt gab es, bewahrten Registern zufolge, viele Bcher ber das kanonische Recht, und aus
rechtlichen Prozessen vor den kirchlichen Gerichtshfen kann man sehen, dass die Kenntnisse
vom kanonischen Recht sowohl die Argumente als auch die erzhlenden Elemente in den
Zeugnissen geformt haben. Das gilt insbesondere in Ehesachen.
Der Vortrag behandelt, wie das kanonische Recht von den streitenden Parteien in
Ehesachen vor den lokalen kirchlichen Gerichtshfen in Island gebraucht wurde. Es werden
Beispiele aus den verschiedenen Erzhlungen genommen, denen man in gerichtlichen Ver-
fahren begegnet. Eine wichtige Frage betrifft die Reprsentativitt dieser gerichtlichen Erzh-
lungen: Knnen sie als tatschliche Zeugnisse verwendet werden, oder sollen wir die erzh-
lenden Elemente in gerichtlichen Zusammenhngen eher als eine Art Fiktion verstehen? - eine
Fiktion, produziert von den streitenden Parteien in den konkreten Prozessfllen in berein-
stimmung mit den kanonisch-rechtlichen Kenntnissen.
Eine andere wichtige Frage dreht sich um das Verhltnis der Geschlechter - und ins-
besondere um die Vernderungen im Verhltnis der Geschlechter - die man in den gericht-
lichen Erzhlungen sehen kann. Hier wird gezeigt, dass im bergang vom Mittelalter zur
Neuzeit sehr wichtige Vernderungen zu sehen sind. Zur gleichen Zeit als eine strkere
rechtliche Kontrolle des sexuellen Verhaltens auftauchte, gab es eine Strkung der roman-
tischen Begriffe von einer reinen und unschuldigen Liebe zwischen einer Jungfrau und ihrem
Brutigam. Dieses resultierte in einem neuen Verhalten der Geschlechter: Hingebung und
Liebe wurden eine der wichtigsten Kriterien fr eine erfolgreiche Ehe. Keuschheit wurde mit
mehr religiser und persnlicher Bedeutung versehen, und als ein Erfolg dieses neuen Ver-
hltnisses zwischen den Geschlechtern wurden nicht nur Mnner, sondern auch Frauen
selbstndig agierende Subjekte in Gerichtsverfahren. Auch Frauen wussten, wie sie ihren Fall
am besten darstellen konnten, und wie das kanonische Recht in diesem Zusammenhang ge-
braucht werden musste.
Less Favored More Favored / Benachteiligt begnstigt 20
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